Li Kemme, Figurenspieler*in und Performer*in, Stuttgart | Sonia Franken, Choreografin, Köln
UTOP!E – Akte der Neuverortung
Li Kemme und Sonia Franken Choreographin planen eine interdisziplinäre Recherche zu Akten der Neuverortung. Was und wie würde ich als Künstler*in kuratieren? Würde ich überhaupt etwas anders machen? Wie können neue Visionen, Perspektiven und Strukturen entwickelt werden? Welche ästhetischen Formate kreieren oder fördern ein Zugehörigkeitsgefühl? Wie geht UTOPIE konkret?
–> UND HIER DAS GANZE PROGRAMM: https://www.fitz-stuttgart.de/utopie_konkret_programm/
Derzeit wirft das Aufeinandertreffen der Künstler*innen und der unterschiedlichen Publikumsgenerationen im FITZ unter anderem konkrete Fragen nach Kontinuität und Wandel im und von Figurentheater auf. Die Szene steht vor kontroversen Fragen unter anderem in Bezug auf Ausdruckskontexten unterschiedlicher Sparten, gängigen versus neuen Rechercheformen, der Rollenverteilung innerhalb von Arbeitsprozessen und die Frage nach einer niederschwelligen Zugänglichkeit im Sinne einer diversitätsorientierten und inklusiven Öffnung.
Folgende Fragen treiben uns also in unserer Recherche um:
Wie kann die Identität des FITZ weiter befeuert werden, nämlich dass es ein Ort ist, der Mitgestaltung braucht und Teilhabe als erstrebenswertes politisches Statement in der Kultur verkörpert? Wo beginnt die Arbeit des Kuratierens? Welche Bereiche müssen miteinbezogen werden, um ein ganzheitliches Angebot zu schaffen, damit das Haus nicht nur Spielbetrieb fördert, sondern auch soziale Struktur prägt und unterstützt? Denn um als freischaffende*r Künstler*in Theater zu machen, braucht es eine Struktur an Training, Lehre, Forschung und Austausch unter Kolleg*innen und einem diversem Publikum. Wie wird das Programm dahingehend an anderen Häusern gemacht, wie machte es das FITZ und was würde ich anders machen? Und wie sähe Kuration auf einer basisdemokratischen Grundlage aus, die sich an den Bedürfnissen der Künstler*innen und dem Publikum orientiert?
Wie könnte sich außerdem eine Öffnung der Theaterleitung gegenüber uns Künstler*innen dazu nutzen lassen, bestehende Hierarchien des Theaterbetriebs in Frage zu stellen und nachhaltig zu verändern? Und wie lässt sich dieses Unterfangen unter Einbezug der jüngeren und älteren Kolleg*innen umsetzen? Denn, welche Formate kreieren oder fördern ein Zugehörigkeitsgefühl von Seiten der gesamten Szene und vermeiden ein Auseinanderdriften der Generationen? Und auch, wie kann sich ein Theaterbetrieb, der auf lange Traditionen zurückschaut, mutig der Befragung der Kunstproduktion stellen? Warum ist die Struktur der sogenannten Freien Szene schützenswert und gleichermaßen ausbaufähig. Durch und für wen? Wie kann zeitgenössisches Figurentheater Gesellschaft widerspiegeln, reflektieren und transformieren? Wie können wir als Freie Kunstschaffende unsere Strukturen erhalten, weiterentwickeln, an ihnen teilhaben und sie zukünftig gestalten?
Wie geht Utopie konkret?
UND DAS GANZE PROGRAMM GIBT ES HIER: https://www.fitz-stuttgart.de/utopie_konkret_programm/
Grafik: Sonia Franken Bild: Gonzalo Barahona